☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Physik ist Teil der Vorklinik, aber kein Hauptfach des Medizinstudiums Vorwissen aus der Schule ist hilfreich, aber keine Voraussetzung
- Medizinische Physik behandelt nur Grundlagen – kein Vergleich zur Oberstufenphysik
- Mit Fleiß und Verständnis lassen sich alle Inhalte problemlos meistern
- Vorbereitungskurse sind optional, aber für Unsichere empfehlenswert
- Das Abitur ist die grundlegende Zugangsvoraussetzung für das Medizinstudium
📖 Inhaltsverzeichnis
Physik im Medizinstudium – muss man gut darin sein?
Viele Abiturientinnen und Abiturienten haben Respekt vor dem Medizinstudium – und das aus gutem Grund. Es gilt als einer der anspruchsvollsten Studiengänge überhaupt, wobei die Bewertung der Leistungen im Studium eine zentrale Rolle für den Studienfortschritt spielt. Besonders die Vorklinik und das erste Staatsexamen (Physikum) flößen vielen Respekt ein. Dabei sorgt ein Fach immer wieder für Sorgenfalten: Physik.
Aber ist Physik im Medizinstudium wirklich so schwer, wie man oft hört? Und muss man schon in der Schule ein Physik-Ass gewesen sein, um das Studium zu schaffen? Im Medizinstudium werden jedoch andere Anforderungen an die Leistung gestellt als in der Schule, insbesondere was die Tiefe, Praxisnähe und Komplexität der Inhalte betrifft.
Die Vorklinik: Naturwissenschaftliche Grundlagen im Fokus
In den ersten beiden Studienjahren – der sogenannten Vorklinik – werden die naturwissenschaftlichen Grundlagen gelegt, auf denen später die klinische Ausbildung aufbaut. Zu den wichtigsten Fächern gehören:
- Physik
- Chemie
- Biologie
Diese Fächer zählen zu den sogenannten Grundlagenfächern, zu denen auch Mathematik gehört. Ein solides Verständnis der Grundlagenfächer wie Mathematik, Physik und Chemie ist entscheidend, um medizinische Zusammenhänge zu erfassen und den weiteren Studienverlauf erfolgreich zu meistern. Mathekenntnisse sind besonders hilfreich, um die physikalischen Inhalte im Studium besser zu verstehen.
Ergänzend dazu kommen Fächer wie Anatomie, Biochemie, Physiologie, Terminologie sowie Psychologie und Soziologie.
Die Physik ist dabei kein Nebenschauplatz, sondern ein eigenständiges Fach mit Vorlesungen, Seminaren und praktischen Übungen. Viele Studierende fragen sich daher: Brauche ich ein tiefes Verständnis von Physik, um das Medizinstudium zu bestehen?
Wie viel Physik steckt im Medizinstudium wirklich?
Die beruhigende Antwort lautet: Nicht so viel, wie du denkst.
Im Medizinstudium lernst du „medizinische Physik“ – also die Grundlagen, die du später als Ärztin oder Arzt tatsächlich brauchst. Du beschäftigst dich mit Themen wie:
- Strahlenphysik (z. B. Röntgen, CT, MRT)
- Druck- und Strömungslehre (Blutdruck, Atmung, Kreislauf)
- Elektrizität im Körper (EKG, EEG)
- Optik (z. B. Funktionsweise des Auges, Linsen)
- Wärmelehre (Fieber, Stoffwechselprozesse)
Ein typischer Fall im Studium ist zum Beispiel die Analyse eines EKGs, bei dem du die physikalischen Grundlagen der Elektrizität im Körper anwenden musst.
Physik wird in den ersten Semestern der Vorklinik unterrichtet und bildet damit eine wichtige Grundlage für das weitere Medizinstudium.
Diese Inhalte sind stark anwendungsbezogen und erfordern kein tiefes mathematisches Wissen. Komplexe Formeln oder abstrakte Rechnungen, wie sie im Leistungskurs Physik vorkommen, spielen kaum eine Rolle.
Muss man in der Schule gut in Physik gewesen sein?
Kurz gesagt: Nein, gute Schulnoten sind keine Voraussetzung.
Natürlich kann Vorwissen aus der Oberstufe hilfreich sein, aber entscheidend ist vor allem, wie du im Studium lernst. Hier eine grobe Orientierung:
- Physik-Leistungskurs: Du wirst kaum Schwierigkeiten haben – vieles wird dir bekannt vorkommen.
- Physik-Grundkurs: Deine Grundlagen reichen völlig aus, um den Stoff gut zu verstehen.
- Kein Physikunterricht in der Oberstufe: Kein Problem – du startest einfach bei Null und lernst alles Wichtige neu, auch wenn du beispielsweise mit einem speziellen Studienmodell oder einer fachlichen Qualifikation ins Medizinstudium einsteigst.
Die Lehrveranstaltungen beginnen mit den absoluten Basics. Viele Studierende haben kein Vorwissen, und die Universitäten sind darauf eingestellt. Gerade am ersten Tag an der Uni wird deutlich, dass die Uni auf Studierende ohne Physik-Vorkenntnisse vorbereitet ist und entsprechende Unterstützung anbietet.
Wie schwer ist Physik im Vergleich zu anderen Fächern?
Physik zählt in der Vorklinik eher zu den „Nebenfächern“, die weniger umfangreich sind als Anatomie oder Biochemie. Trotzdem solltest du das Fach nicht auf die leichte Schulter nehmen – regelmäßiges Lernen und Verständnis sind entscheidend.
Im Vergleich zu Chemie oder Biochemie hat Physik oft den Vorteil, dass sich die Inhalte logisch nachvollziehen lassen. Wenn du verstehst, wie ein physikalisches Prinzip funktioniert, musst du weniger auswendig lernen. In Fächern wie Anatomie oder Biochemie ist hingegen häufig deutlich mehr Auswendiglernen erforderlich, um die Prüfungen zu bestehen.
Die Durchfallquote im Fach Physik ist deutlich niedriger als in anderen Grundlagenfächern. Viele Universitäten gestalten die Prüfungen fair, sodass du mit kontinuierlichem Lernen und etwas Disziplin problemlos bestehen kannst.
Kein Physik in der Oberstufe – was tun?
Wenn du in der Schule kein Physik hattest, ist das kein Hindernis. Allerdings kann es hilfreich sein, sich vor Studienbeginn ein wenig vorzubereiten.
Hier einige Tipps:
- YouTube-Videos: Kanäle wie SimpleClub oder Lehrerschmidt erklären Grundlagen leicht verständlich.
- Bücher: „Physik für Mediziner“ oder „Medizinische Physik kompakt“ sind gute Einstiegswerke.
- Online-Kurse: Plattformen wie Khan Academy oder Udemy bieten kostenlose Einführungen.
- Übungsaufgaben: Rechne einfache Beispiele zu Druck, Energie oder Strahlung, um ein Gefühl für Formeln zu bekommen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, sich vorab wichtige Informationen auf den entsprechenden Seiten der Universitäten oder in Studienführern zu beschaffen, um Fristen, nützliche Tipps und relevante Abschnitte für das Medizinstudium im Blick zu behalten.
So bist du gut vorbereitet, ohne teure Vorbereitungskurse besuchen zu müssen.
Physik-Vorbereitungskurse: Lohnt sich das?
Es gibt mittlerweile zahlreiche Vorbereitungskurse speziell für Medizinstudierende. Diese werden häufig von erfahrenen Referenten geleitet, die ihr Fachwissen praxisnah vermitteln. Die Kurse dauern meist wenige Wochen und behandeln die Grundlagen von Physik, Chemie und Biologie. Dabei ist die Einhaltung bestimmter Regeln und Abläufe, wie sie in den jeweiligen Kursen und durch die Studienordnung vorgegeben sind, für einen erfolgreichen Ablauf wichtig.
Kosten: zwischen 300 € und 1.000 €, je nach Anbieter und Umfang.
Unser Fazit: Ein Kurs kann sinnvoll sein, wenn du dich unsicher fühlst oder schon lange keinen naturwissenschaftlichen Unterricht hattest. Wenn du jedoch diszipliniert bist und dich selbst motivieren kannst, ist ein Kurs nicht zwingend notwendig.
Studiengänge in Deutschland: Verschiedene Wege ins Medizinstudium
Das Medizinstudium in Deutschland ist so vielfältig wie die Interessen der Studierenden selbst. Neben dem klassischen Studiengang Medizin, der zur Approbation als Arzt oder Ärztin führt, gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die eine spannende Verbindung zwischen Medizin und anderen Disziplinen wie Physik, Chemie oder Informatik schaffen. Wer sich für ein Medizinstudium entscheidet, steht also vor der Frage, welcher Weg am besten zu den eigenen Interessen und Zielen passt.
Ein zentraler Bestandteil jedes Medizinstudiums ist die Vorklinik. In diesem ersten Studienabschnitt werden die naturwissenschaftlichen Grundlagen gelegt: Fächer wie Anatomie, Physiologie, Biochemie, Histologie, Physik, Chemie und Biologie stehen auf dem Stundenplan. Die Vorklinik endet mit dem Physikum, einer wichtigen Prüfung, die den Übergang in die klinische Ausbildung markiert. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, sich mit den Grundlagenfächern vertraut zu machen und die eigenen Leistungen kontinuierlich zu verbessern.
Doch das Medizinstudium besteht nicht nur aus Theorie. Viele Universitäten legen großen Wert auf die Verbindung von Wissen und Praxis. Praktika, Famulaturen und klinische Übungen sind feste Bestandteile des Studiums und bieten die Möglichkeit, das Gelernte direkt am Patienten oder im Labor anzuwenden. Diese praktischen Erfahrungen geben Studierenden Sicherheit im Umgang mit komplexen Sachverhalten und bereiten optimal auf die spätere Arbeit als Mediziner vor. Die Meinung von Kommilitonen und Dozenten ist eindeutig: Wer mit Motivation, Disziplin und echtem Interesse an die Ausbildung herangeht, wird die Herausforderungen meistern.
Deutschland bietet eine breite Auswahl an Universitäten und Studiengängen im Bereich Medizin. Zu den bekanntesten zählen die Charité in Berlin, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Universität Heidelberg. Doch auch abseits der klassischen Medizin gibt es spannende Alternativen: Studiengänge wie Medizinphysik, Biomedizinische Technik oder Medizinische Informatik verbinden medizinisches Wissen mit Technik, Physik oder Datenanalyse. Diese interdisziplinären Studiengänge eröffnen neue Möglichkeiten für alle, die sich für die Schnittstelle zwischen Medizin und anderen Wissenschaften begeistern.
Wer sich für ein Medizinstudium oder einen verwandten Studiengang interessiert, sollte sich frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Ein Vergleich der Studiengänge, Fächer und Universitäten hilft dabei, die beste Entscheidung für die eigene Zukunft zu treffen. Egal, ob klassisches Medizinstudium oder ein spezialisierter Bachelor in Medizinphysik – mit Engagement, Neugier und der Bereitschaft, komplexe Sachverhalte zu durchdringen, steht einer erfolgreichen Karriere im medizinischen Bereich nichts im Weg.
Wie du Physik im Studium erfolgreich meisterst
Hier sind einige bewährte Strategien, mit denen du Physik im Medizinstudium problemlos bestehst:
- Verstehe statt auswendig zu lernen – Physik basiert auf logischen Zusammenhängen.
- Nutze anschauliche Beispiele – z. B. Blutdruck = Druckgesetz, Herz = Pumpe.
- Lerne regelmäßig – lieber 20 Minuten täglich als 8 Stunden vor der Prüfung.
- Arbeite mit Karteikarten oder Apps wie Anki – perfekt für Formeln und Definitionen.
- Tausche dich mit Kommilitonen aus – gemeinsames Lernen hilft, Verständnislücken zu schließen. Besonders hilfreich sind Gespräche mit anderen Studenten in Lerngruppen, um gemeinsam Fragen zu klären und Wissen auszutauschen.
Tipp: Viele Universitäten bieten Tutorien oder Übungsgruppen an, die besonders hilfreich sind, wenn du dich mit dem Fach schwer tust.
Physik in der medizinischen Praxis – warum das Wissen wichtig bleibt
Auch wenn Physik nicht dein Lieblingsfach ist, wirst du ihr im späteren Berufsleben häufiger begegnen, als du denkst. Zum Beispiel:
- In der Radiologie, wenn du mit CT- oder MRT-Bildern arbeitest
- In der Kardiologie, bei der Auswertung eines EKGs
- In der Anästhesie, beim Verständnis von Druck und Gasgesetzen
- In der Augenheilkunde, bei optischen Berechnungen
Die Auswertung und Analyse medizinischer Daten spielt in vielen dieser Bereiche eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es um große Datenmengen in der Forschung oder Industrie geht.
Physikalisches Grundverständnis hilft dir, medizinische Geräte zu verstehen, Diagnosen besser einzuordnen und Patientensicherheit zu gewährleisten. Zudem kann ein gutes physikalisches Verständnis deine Berufsaussichten und dein späteres Gehalt positiv beeinflussen.
FAQ: Häufige Fragen zur Physik im Medizinstudium
1. Wird Physik im Physikum abgefragt?
Ja, aber in überschaubarem Umfang. Die Fragen beziehen sich auf Grundprinzipien, nicht auf komplexe Berechnungen. Die genauen Inhalte können je nach Semester und gewählter Richtung im Studium leicht variieren.
2. Kann man Physik im Studium durchfallen?
Natürlich, aber es ist selten. Mit Engagement und Übung besteht die überwiegende Mehrheit der Studierenden.
3. Wird Physik später nochmal wichtig?
In der Klinik kaum – aber die Grundlagen sind in Fächern wie Radiologie oder Anästhesie hilfreich.
4. Ist Physik schwerer als Chemie?
Das hängt von deiner Lernweise ab. Physik ist logischer, Chemie oft formelreicher.
5. Sollte ich vor Studienbeginn einen Kurs machen?
Nur wenn du dich unsicher fühlst – ansonsten reicht Selbstvorbereitung völlig aus.
Fazit: Physik ist machbar – auch ohne Genie zu sein
Physik im Medizinstudium klingt abschreckender, als es ist. Das Fach erfordert kein überragendes Talent, sondern Neugier, Geduld und die Bereitschaft, Zusammenhänge zu verstehen. Selbst ohne Physikkenntnisse aus der Schule kannst du mit etwas Lernroutine schnell aufholen.
Kurz gesagt: Du musst kein Einstein sein, um Medizin zu studieren.
Das Medizinstudium vermittelt nicht nur Wissen über den menschlichen Körper, seine Muskeln und Sinne, sondern erfordert auch Grundkenntnisse in Latein, da viele Fachbegriffe lateinischen Ursprungs sind. Dabei lernst du, die Anatomie und Histologie des Körpers auf makroskopischer und mikroskopischer Ebene zu verstehen.
Im Vergleich zu einem Physikstudium, das sich stärker auf mathematische und physikalische Grundlagen konzentriert, stehen im Medizinstudium die medizinischen Anwendungen und das Verständnis des Menschen im Vordergrund.
Physik ist wichtig – aber kein Grund, deinen Traum vom Medizinstudium aufzugeben.

